Dokumentarfilm, 82 Minuten, HD 1:1,85, Farbe
Deutschland 2008 (gedreht in Albanien), Albanisch

„Der Bergfürst (AT)“

Zef Sokoli ist der Bajraktar des Dukagjin- „der, der die Fahne hält“, und mit einem Gewehrschuss seine Männer zusammen ruft und in den Kampf führt, wenn jemand seine Bergdörfer in Nordalbanien bedroht.
Er hat drei Söhne, und einen von ihnen wird er eines Tages zum Nachfolger bestimmen. So will es die Tradition. Doch die Söhne sind sich uneins, wer von ihnen den fähigsten Stammesführer abgeben wird . Unschlüssig stehen sie zwischen zwei Welten: der archaischen Welt der Berge und der modernen Stadt unten im Tal. Noch kommen die Menschen zu dem steineren Wehrturm des Clanchefs in den Bergen, ersuchen ihn um Rat und bitten ihn, Streit zu schlichten. Streit, der hier oft tödlich endet.
Hunderte von Blutrachefehden hat Zef Sokoli im letzten Jahrzehnt versöhnt. Doch sein Reich zerfällt. Die “Bergmenschen” zieht es in die Täler. Im Herbst nach der Ernte verlässt auch der Bergfürst das Haus seiner Vorfahren und geht hinunter. Hier prallen Welten aufeinander. Zwischen diesen Welten stehen Zef Sokoli und seine Söhne. Die Clans bringen ihre archaischen Gesetze mit, und die Polizei muss tatenlos zusehen, wie mitten in der Stadt Blutracheanschläge verübt werden. Manche hoffen auf eine Versöhnung der Fehden durch den Bergfürst. Doch er tut sich schwer mit den Jungen, die nicht mehr auf ihn hören wollen. Auch seine Söhne beginnen ihre Zukunft eher unten in der Stadt zu suchen als in der archaischen Bergwelt. Und stellen dabei auch die Tradition ihrer Familie in Frage. Wird es einen Nachfolger des Bergfürsten geben?

Regie: Philip Vogt
Buch: Max Mönch, Philip Vogt
Kamera: Gerd Breiter
Ton: Konstantin Kirilow
Schnitt: Philip Vogt
Dramaturgische Beratung: Grete Jentzen, Raimund
Produzent: Matthias Zuber
Herstellungsleitung polyeides: Julia Eisenberg
Herstellungsleitung HFF: Mareike Lueg
Redaktion: Petra Felber
Produktion: polyeides medienkontor / HFF / BR